Synthesizer-Pop-Up-Museum (abgeschlossen)

Synthesizer-Pop-Up-Museum zur ca. fünfzigjährigen Geschichte dieser Instrumenten-Gattung mit Fachvorträgen, Workshops und einer einzigartigen Ausstellung von über fünfzig, teils seltenen, Geräten.

Das Synthesizer-Pop-Up-Museum hat am 02.06.2018 im Munich Center of Community Arts (Mucca) im
Münchner Kreativquartier stattgefunden. Ziel des Museums war es, dem Publikum einen Zugang zu verschiedensten Synthesizern aus der ca. fünfzigjährigen Geschichte dieser Instrumenten-Gattung zu ermöglichen.

Theo Bloderer, ein passionierter Synthesizer-Sammler aus Österreich, hat dazu einen Teil seiner großartigen Sammlung zur Verfügung gestellt. So konnten wir über fünfzig teils seltene Geräte in unserem wunderbaren Ausstellungsraum, dem sogenannten „Kontrollzentrum“ im Mucca, der ehemaligen Schaltzentrale der Münchner Stadtbeleuchtung, zeigen.
Das Publikum durfte aber nicht nur mit den Augen staunen – die Geräte durften auch bespielt werden. Über den Tag verteilt (die Ausstellung war von 10:00 bis 21:30 geöffnet) haben mehrere hundert Besucher unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichsten Kenntnisstands die Ausstellung angesehen und die Synthesizer kennen gelernt.

Im Rahmen der Ausstellung konnten erfreulicherweise auch drei Vorträge stattfinden, die allesamt sehr gut in das Ambiente der Ausstellung gepasst haben: Die Runde „Early Adapters – ohne Strom kein Ton“ mit Robert Hoffmann, Gottfried Düren und Gerhard Mayrhofer diskutierte über die Ursprünge des elektronischen Musizierens in München, der Vortrag „Heroines of Sound – von Pionierinnen der elektronischen Musik“ von Kalle und Augusta Laar fokussierte auf die Rolle von Frauen und non-binary-people (wie Clara Rockmore, Johanna M. Beyers, Walter/Wendy Carlos, Bebe Barron oder Daphne Oram) in den frühen Tagen der Klangsynthese, der Fotograf Karsten de Riese gab in seinem Vortrag „Josef Anton Riedl und das Siemens Musik Studio“ Einblicke in seine Zeit im Siemens Musik Studio, wo er vor rund fünfzig Jahren Fotos von großartigen Musikern wie Josef Anton Riedl, John Cage, Pierre Boulez, Henri Pousseur und vielen mehr gemacht hatte und das heute im Deutschen Museum ausgestellt ist.

Zwischen den Vorträgen hatten die Besucher genug Zeit, sich ausgiebig mit den ausgestellten Synthesizern zu beschäftigen. Einfach einen Kopfhörer anschließen und in den Klang eines Synthesizers eintauchen. Für technische Fragen und historische Hintergründe stand der Sammler Theo Bloderer fast den ganzen Tag zur Verfügung, zu fast allen Geräten haben wir aber auch eine Info-Tafel mit grundsätzlichen
Eigenschaften des jeweiligen Geräts vorbereitet.
Insgesamt war das Pop-Up-Synthesizer-Museum ein großer Erfolg. Gäste, Vortragende, auch der Sammler
selbst waren begeistert.

 

Stimmen

„Ein Franzose ist extra aus Paris angereist und hat den ganzen Tag am EMS (Rehberg) Synthi verbracht. Seither hat er schlaflose Nächte, denn er braucht unbedingt so ein Instrument. Hat er mir geschrieben… Auch die Vorträge haben sehr gut in den Rahmen gepasst, da oft über genau die Instrumente gesprochen wurde, die eben da standen. “

– Theo Bloderer, Synthesizer-Sammler aus Feldkirch/Österreich

 

„Das war der Wahnsinn, was ihr da mit dem Theo gemeinsam aufgezogen habt – so viele Synthesizer, ein echter Augenschmaus. Der Raum ist an sich ja schon stark mit dieser München-Karte, sieht sehr nach kaltem Krieg aus. Und dann diese ganzen Instrumente aus der gleichen Ära darin, das passt perfekt zusammen. Einfach schön!“

– Mario Schönhofer, Ströme, München

 

„Mein persönliches Highlight an diesem Tag war der Haible JH-3200 – von diesem Gerät dürfte es weltweit nicht mehr als zehn Stück geben. Dass ich dieses Gerät jemals spielen würde, hätte ich nicht gedacht. Und wie es sich anhört – Wahnsinn!“

– Václav Peloušek, Gründer von Bastl Instruments aus Brno/Tschechien