Durch die Anbringung eines überdimensionalen Vorhangs an beiden Seiten einer münchner Bahnbrücke, wurde temporär ein neuer Ort geschaffen. Dabei bot der Ort, gepaart mit dem raffbaren Vorhang und einfacher Möblierung, verschiedenste Kulissen und Atmosphären. Es entstanden individuelle Raumkonfigurationen für die jeweiligen Veranstaltungen.
Am Kolumbusplatz in München, Giesing befindet sich eine ungenutzte Bahnunterführung, die ehemals der Buslinie 58 als Haltestelle diente. Die Umgebung ist städtisch geprägt und es überlagern sich verschiedenste Infrastrukturen, wie die Gleise einer Güterzugstrecke, eine Straße und die U-Bahn-Station Kolumbusplatz.
Trotz der lebhaften Lage erzeugt der Raum unter der Brücke, geschützt durch zwei riesige Betonpfeiler und vereinzelten Bäumen, einen Ruhemoment. Dieses Potential des sonst geplagten Ortes wollte die Gruppe nutzen und einen Raum der Begegnung, des Austausches und der Präsentation schaffen.
Dafür wurde während zwei Wochen im August 2021 ein Vorhang beidseitig an der Bahnbrücke am Münchner Kolumbusplatz befestigt. Der Vorhang diente zur räumlichen Trennung vom Umfeld, sowie auch als eigenständige Installation. In seiner individuellen Form erzeugt er räumliche Qualitäten, welche den Ort neu erlebbar machten.
Als Materialien für den Vorhang und die Befestigung wurden dabei ausschließlich Produkte aus der Bauindustrie benutzt, die danach wiederverwendet wurden
Musiker*innen, Schauspieler*innen, Fotograf*innen und viele andere Kreative präsentierten ihr Schaffen und verwandelten den sonst ungenutzten Stadtraum in eine lebhafte Kulturoase. Wichtig war dabei auch, dass das Kulturprogramm für jeden zugänglich und kostenlos war.
Artikel zum Projekt: Unter der Brücke